Einleitung

Anduna ist ein Strategiespiel per Email, bei dem jeder Spieler einmal wöchentlich einen Zug abgibt, in dem Befehle für seine Einheiten stehen. Diese können z.B. Steuern eintreiben, neue Regionen erforschen, Bodenschätze abbauen, Zaubersprüche anwenden oder Gegenstände produzieren. Die Spielleitung wertet alle diese Züge aus und verschickt an jeden Spieler eine individuelle Auswertung. Die Auswertung geschieht mittels eines Computerprogramms (dem „Host“), sodass nur bestimmte Befehle möglich sind. Die Befehle und ihre Bedeutung sind in der Dokumentation (Spielanleitung, Beispiele) ausfürlich erklärt.

Ein Reiz dieses Spiels liegt sicherlich in der Interaktion mit anderen Spielern, die sich nicht nur auf der Wirtschafts- oder Kriegsebene abspielt, sondern auch starke Rollenspielelemente beinhalten kann. So kann man z.B. jede Einheit, jedes Bauwerk und jede Region mit einem individuellen Namen und einer Beschreibung versehen (so man denn die Kontrolle darüber hat). Das Spiel hat kein definiertes Ende und auch keinen Sieger (obwohl es im Kommentar der Spielleitung eine kleine Liste mit den derzeit wertvollsten und den am schnellsten wachsenden Parteien gibt). Jeder definiert sich seine Ziele selber, ob es nun militärische Macht, starke Magier, ein Handelsimperium oder einfach nur Spass an der Freude ist. Man kann auch jederzeit neu einsteigen, falls man seine alte Partei zugrunde gerichtet hat.

Anduna ist eine Weiterentwicklung des Emailspiels German Atlantis von Alex Schröder, welches eine Adaption des originalen, englischsprachigen Atlantis von Russell Wallace ist. Es gibt noch weitere solcher Varianten, hier seien nur Eressea, Rorqual, Empiria und Sitanleta erwänt. Über Verzeichnisse wie pbem.ch, pbem-base.de oder fernspiel.de kann man viele dieser Partien aufstöbern. Jede hat ihre eigenen Besonderheiten, die man am besten herausfindet, indem man die Dokumentation liest oder mitspielt.
Auf SourceForge.net ist der Source Code von Atlantis/Anduna Play-by-e-mail host erhältlich

Allgemeines

Anduna ist ein PBEM, d.h. ein „play by electronic mail“ Spiel. Man spielt Anduna, indem man seine Befehle regelmäßig über E-Mail an mich schickt. Dieser schickt jedem Spieler ein paar Tage nach dem Zug-Abgabe-Termin (ZAT) die Auswertung sowie die Zeitung und den Kommentar. Hat ein Spieler mir bis zum ZAT keine Befehle geschickt, zählt das als ein NMR. Was NMR genau bedeuted, weiss ich auch nicht: „nicht-mitgemachte-Runde“ oder „no-moves-received“… Auf alle Fälle scheidet man aus, wenn man davon drei hintereinander hat, wenn man also drei mal keine Befehle einschickt.

Das Originalspiel stammt von Russel Wallace und wurde von Alex Schröder übersetzt. Ich habe einige Änderungen an der Version 5.3 vorgenommen und biete das Spiel unter gleichen Bedingungen wie Alex Schröder an. Wesentliche Motivation für mich, einen ‚Klon‘ anzubieten, war die alte Welt mit entsprechend alten und (über-)mächtigen Parteien im Original-Atlantis. Die erste Partie (unter dem wenig phantasievollen Namen „Atlantis bei Tim Pöpken“) bei mit ist ebendiesem Phänomen erlegen und seit 17.5.2001 läuft eine neue Partie unter dem Namen Anduna.

Copyright

Copyright © 1995-1998 Alexander Schröder
Copyright © 1999-2001 Tim Pöpken

  • Permission is granted to make and distribute verbatim copies of this manual provided the copyright notice and this permission notice are preserved on all copies.
  • Permission is granted to copy and distribute modified versions of this manual under the conditions for verbatim copying, provided that the entire resulting derived work is distributed under the terms of a permission notice identical to this one.
  • Permission is granted to copy and distribute translations of this manual into another language, under the above conditions for modified versions, except that this permission notice may be stated in a translation approved by Alexander Schröder.

Der Sourcecode für Atlantis 1.0 wurde von Russell Wallace der Öffentlichkeit unter folgenden Bedingungen übergeben:

  • This program may be freely used, modified and distributed. It may not be sold or used commercially without prior written permission from the author.

Der ftp server `ftp.funet.fi' hat eine Kopie des source codes von Atlantis 1.0 an folgender Adresse: `/pub/doc/games/play-by-mail/old/Atlantis/'.

Alexander Schröder hat das Spiel auf Deutsch übersetzt und einiges geändert. Für seine Version von Atlantis gelten dieselben Bedingungen: German Atlantis darf frei gebraucht, geändert und verteilt werden, es darf aber nicht verkauft oder kommerziell benutzt werden. Kommerziell benutzt wird Atlantis dann, wenn von den Spielern eine Gebühr erhoben wird, die mehr als nur die Selbstkosten des Spielleiters decken. Das gleiche gilt natürlich auch für Anduna. Anduna sollte wann immer möglich gratis spielbar sein.

Falls man Zugang auf das Internet hat, kann man sich hier die Homepage von Anduna anschauen, oder dem Spielleiter eine Mail schicken.

Danksagung

von Alex:

Ich danke Christian Rusche für die Motivation zum Programmieren, Marcel Schneider für die Diskussionen über das, was den Spass bei Spielen ausmacht, und all den Spielern, die sich mit Ideen und Vorschlägen bei mir gemeldet haben: Frederic J. Walter-Scheerer, Robert Schnell, Andreas Fischer, der Rest der Atlantis Design Gruppe und viele andere. Zudem möchte ich mich auch beim Autor von Atlantis 1.0 bedanken, Russell Wallace. Thank you for having developed this excellent game and for offering your source code to the public.

Das Auswertungsprogramm ist mit Free Software (Emacs, GCC) entwickelt worden und wäre ohne die lobenswerte Einstellung der Free Software Foundation nicht möglich gewesen.

von Tim:

Ich möchte natürlich vor allem Alex danken, der seine Programme und diese Dokumentation zur Verfügung gestellt, und viele Stunden seines Lebens als Spielleiter geopfert hat. Seinen Danksagungen schließe ich mich an. In meinem „Ableger“ haben sich auch viele Leute gefunden, die sich aktiv an der Diskussion um neue und alte Regeln beteiligen, hier wären besonders Günter Wilde, Henning Buck und nicht zuletzt Torsten ‚Winnie‘ Wienbarg, der außerdem einen sehr schönen Client geschrieben hat, zu erwähnen.

Einleitung

In Anduna übernimmt jeder Spieler eine Partei von Leuten, die in einer Fantasywelt leben. Es gibt kein vorgegebenes Ziel in Anduna, die Spieler können sich ihre Ziele selber setzen. Es gibt keine Siegesbedingung in Anduna. Land, Ruhm, Ehre oder Geld bieten sich zwar an, doch soll sich niemand dadurch eingeengt fühlen. Mitspielen darf jeder, anfangen kann man jederzeit. Jede Runde werden die Parteien aller, die sich neu angemeldet haben, in kleinen Gruppen ausgesetzt. Von dort aus können sie mit der Erforschung von Anduna und dem Aufbau ihrer Partei beginnen.

Um sich für Anduna anzumelden, genügt eine E-Mail: Man sendet mir einfach eine leere email mit dem subject

`ANDUNA NEU‘. Wer Zugang zum Internet hat, kann sich sofort anmelden. Mitspielen per E-Mail ist gratis.

Am ZAT nach dem Empfang der Anmeldung bekommt man seine erste Auswertung zugeschickt. Solange man nicht diese erste Auswertung bekommen hat, kann man noch keine Befehle einschicken! Will man erfahren, wann denn der nächste ZAT ist, kann man im letzten Kommentar nachschauen. Diesen kann man sich zuschicken lassen, indem man eine leere E-Mail mit dem subject

`ANDUNA KOMMENTAR SCHICKEN‘an mich schickt.

Parteien und Einheiten

Als Spieler führt man eine sogenannte Partei auf Anduna. Eine Partei besteht aus verschiedenen Einheiten. Jede dieser Einheiten besteht aus mindestens einer Person und ihrem Besitz. Den Einheiten kann man jeden Monat Befehle geben, die sie so gut wie möglich ausführen werden. Man scheidet aus dem Spiel aus, falls die Partei keine Mitglieder mehr hat – wenn also alle Einheiten zerstört oder aufgelöst worden sind. Sendet man drei Runden lang hintereinander keine Befehle ein, scheidet man ebenfalls aus.

Das Spiel beginnt man mit einer Einheit, bestehend aus einer Person mit 5000 Silber plus 50 Silber für jede Runde, die das Spiel schon läuft. Diese erste Person ist in keiner Weise speziell; es ist einfach die erste Person, die zur neuen Partei gehört. Später kann man weitere Personen rekrutieren, Gegenstände produzieren, Burgen und Schiffe bauen, Pferde zähmen, Waffen schmieden und so weiter. Zusammen mit den neuen Spielern startet immer auch eine Einheit des Computers. Diese wird sich immer auf die Seite von angegriffenen Einheiten stellen. Diese Einheit soll verhindern, dass Neulinge sich gleich selber angreifen.

In der Auswertung werden Einheiten wie folgt aufgeführt:

* Konrad Rabenhelm (211), Juenger des blauen Mondes (1), 1 Person,
  kampfbereit, $20, Talente: Schwertkampf 1 [60], hat: Schwert,
  Default: "treibe Steuern ein"; Konrad Rabenhelm ist ein typischer
  Ritter seines Ordens. Der Orden der Gerechtigkeit ist bekannt fuer
  seine duesteren und zurueckhaltenenden Mitglieder. Sie scheinen
  alle an einem finsteren Erlebnis zu nagen.

- Botschafter des Clans (203), 1 Person, hat: Pferd; Der Botschafter
  ist auf der Suche nach befreundeten Voelkern und solchen, die es
  werden wollen.

Eigene Einheiten sind mit einem

`*‘markiert, Einheiten anderer Parteien mit einem

`-‚.Über Einheiten der eigenen Partei stehen mehr Informationen zur Verfügung als über fremde Einheiten. Hinter dem Namen der Einheit folgt die Nummer in Klammern. Jede Einheit besitzt eine Nummer, die vom Computer vergeben wird, und die bei allen Befehlen zu verwenden ist. Danach folgt die Anzahl Personen in der Einheit, der Status, das Vermögen und die Liste der beherrschten Talente. Die Angabe zu jedem Talent besteht aus zwei Zahlen: der Wert des Talentes, und in eckigen Klammern die Anzahl Tage, die dafür gelernt wurden. In einer Spielrunde vergeht auf Anduna ein Monat, wobei wir annehmen, dass jeder Monat 30 Tage hat. Darauf folgt der Besitz der Einheit, ihr Default-Befehl und ihre Partei. Der Default-Befehl einer Einheit ist meist der sogenannte „lange Befehl“ des Vormonates. Zum Schluss kommt eventuell eine Beschreibung der Einheit.

Unbekannt bleibt, welcher Partei die fremde Einheit angehört, welchen Status sie hat, wieviel Silber sie besitzt, welche Talente sie beherrscht, und welchen Default-Befehl sie bekommen hat.

Eine Partei kann nicht unbegrenzt Einheiten kontrollieren. Jeder Partei stehen 1000 Verwaltungseinheiten (VE) zur Verfügung. Für jede eigene Einheit wird 1 VE vom Kontingent abgezogen. Außerdem werden für jeden Magier, den eine Partei ihr eigen nennt, 100 VE fällig. Hat eine Partei keine ausreichenden Verwaltungseinheiten, können Einheiten weder rekrutieren noch zu Magiern werden (durch Lernen von Magie oder einer Magieschule) und es können keine Temp-Einheiten erzeugt werden. Außerdem können andere Parteien dieser Partei keine weiteren Einheiten geben.

Es ist mit dieser Regelung möglich, eine Partei mit 9 Magiern zu spielen, wenn man denn mit 100 Einheiten auskommt. Eine ausgewogene Partei wird 1-4 Magier ihr eigen nennen.

Die Welt

Die Welt von Anduna besteht aus einer Vielzahl von großen und kleinen Inseln. Diese Inseln wiederum sind in kleinere Regionen eingeteilt. In den Regionen befinden sich die Einheiten der Spieler, Burgen, Schiffe und so weiter. Jede Region hat zwei Koordinaten, die zur Orientierung dienen (ich empfehle allen Spielern, fleißig Karten zu zeichnen – oder eine Karte von anderen Spielern zu erwerben). Die Koordinaten werden in den Befehlen allerdings nie verwendet: Die Einheiten, die sich von einer Region in eine andere Region bewegen wollen, verwenden Befehle für die entsprechenden Himmelsrichtungen.

Die Beschreibung einer Region könnte beispielsweise so aussehen:

Lochinver (4,4), Berge, 12 Baeume, 890 Bauern, $6569, 4 Pferde. Das
Strassennetz ist zu 1% vollendet.  Im Norden liegt die Berge von
Carcavelos (4,3), im Sueden der Wald von Jaca (4,5), im Osten Ozean
(5,4) und im Westen die Berge von Siegen (3,4). Das Tal von Lochinver
oeffnet sich gegen Osten, hinaus auf den grossen See. Bei
Sonnenaufgang scheint Lochinver in einem fahlen, orange - violetten
Nebel zu schweben. Im Westen und Norden tuermen sich dunklen Berge
der Bergzuges von Handan in die duenne Luft; die Paesse sind schwer
begehbar und gefaehrlich.

Man erkennt den Namen der Region, die Koordinaten, das Terrain, wie viele Bäume hier zu fällen sind, die Anzahl Bauern, wieviel Geld diese zur Verfügung haben und die Anzahl Pferde, die hier leben. Darauf folgt eine Übersicht über Straßenverbindungen und die umliegenden Regionen. Jeden Monat werden die Bauern und die Pferde sich vermehren, sterben sowie ein- und auswandern. Die Bäume vermehren sich nur, wenn es in der Region nicht zu viele Bauern gibt. Pferde und Bauern vermehren sich nur, wenn es in der Region nicht zu viele Bäume gibt.

Mogeln

Leider kommt es immer wieder vor, dass Spieler Vorteile zu ergattern suchen, indem sie Regellücken ausnützen. In meinen Augen ist das Mogeln. Die einzige faire Reaktion auf das Entdecken einer Regellücke ist eine Mitteilung an mich. Wenn Spieler mogeln, behalte ich mir vor, diese Parteien zu löschen. Insbesondere gilt das Einsenden von Befehlen für fremde Parteien oder das Führen von mehreren Parteien als Mogeln. Die einzigen Ausnahmen hierzu sind Ferienvertretungen und ähnliche Fälle.

Bugs

Anduna wird immer noch weiter entwickelt. Das hat zur Folge, dass ab und zu immer noch Bugs auftauchen. Ganz vermeiden läßt sich dies wohl nicht. Gerne nehme ich Meldungen über mögliche Bugs entgegen. Da es aber für alle Spieler einiges an Aufwand bedeuten würde, wenn ich den Zug noch einmal durchführen würde, und weil es für mich einiges an Aufwand bedeutet, Daten per Hand in den Dateien des Spieles zu ändern, werde ich wann immer möglich den Effekt von Bugs nicht korrigieren. Wenn es sogar Bugs sind, die schon seit einigen Runden wirken, läßt sich deren Effekt praktisch nicht mehr rückgängig machen. Ich hoffe hier also einfach auf das Verständnis aller Spieler.

Anduna Strategiespiel Dokumentation